Der roten Tonne auf der Spur – was passiert mit unserem Altpapier?

Der Inhalt der Altpapiertonnen im Bezirk Scheibbs wird alle acht Wochen nach Schwertberg (OÖ) zur Papierfabrik Merckens geliefert. Der GVU Scheibbs besichtigte gemeinsam mit dem AWÖ die Papierfabrik.
Jährlich werden aus den Haushalten des Bezirks Scheibbs rund 2.000 Tonnen Altpapier sowie weitere 1.500 Tonnen Kartonagen von Gewerbebetrieben gesammelt. Nach der Abholung durch die AWÖ gelangen diese Wertstoffe zunächst zur Sammelstelle in Wieselburg-Land und werden von dort aus in die Papierfabrik Merckens transportiert.
Die Papierfabrik Merckens blickt auf eine lange Geschichte zurück: Bereits seit 1888 wird hier Papier produziert. Während früher Holz als Rohstoff diente, setzt das Unternehmen heute ausschließlich auf Altpapier. Geschäftsführer Christoph Merckens führte die Besucher aus Purgstall und Wieselburg durch die Produktionsschritte und machte deutlich, wie wichtig richtige Mülltrennung ist: „Damit wir das Altpapier effizient verarbeiten können, dürfen in der roten Tonne nur Papier und Karton landen. Beschichtungen, Plastikteile oder andere Fremdstoffe gehören nicht hinein.“
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Mehr InformationenProdukte, die überraschen
Das aufbereitete Altpapier wird zu Produkten verarbeitet, die im Alltag oft kaum wahrgenommen werden. Ein paar Beispiele:
- Schuheinlagen
- Rückwände von Boxspringbetten
- Innenteile von Sofas
- Verpackungsmaterial für Bäckereien
- Heizungsverkleidungen für Wohnwägen
„Viele hätten nicht gedacht, in wie vielen Produkten aus unserem Alltag recyceltes Papier steckt“, betont GVU-Geschäftsführer Thomas Prenner, der gemeinsam mit AWÖ-Geschäftsführer Bernhard Ebenführer an der Exkursion teilnahm.
Nachhaltigkeit für die Region
Die benötigte Energie für die Papierproduktion bei Merckens liefert zu einem großen Teil die Wasserkraft. Damit wird nicht nur die Umwelt geschont, sondern auch ein geschlossener Kreislauf unterstützt, von dem die gesamte Region profitiert.
„Das Beispiel zeigt eindrucksvoll, dass korrekte Mülltrennung ein wichtiger Schritt ist, um Wertstoffe nachhaltig zu nutzen“, so Prenner. „Jeder Haushalt im Bezirk Scheibbs kann dazu beitragen, dass aus unserem Altpapier wieder neue Produkte entstehen.“