Eine neue Periode bricht an: Zukunft ohne Abfall

Umweltfreundlich mit Mehrwegprodukten
Jeden Monat fallen durch die Menstruation etwa 35 Hygieneprodukte als Abfall an – das summiert sich auf rund 420 Produkte pro Jahr und somit ca. 16.800 Einwegartikel im Laufe eines Lebens. Diese Produkte sind nicht recycelbar, werden in der Restmülltonne entsorgt und somit in Müllverbrennungsanlagen verbrannt.
Dieser Artikel stellt einige dieser Alternativen vor und betrachtet ihre Auswirkungen auf die Abfallwirtschaft.

Tampons vs. Binden
Unterscheidung von Periodenprodukten:
Bei Damenhygieneprodukten wird grundsätzlich zwischen zwei Kategorien unterschieden: Produkte, die innerhalb (wie Tampons) und solche, die außerhalb (wie Binden) des Körpers getragen werden.
Je nach Vorliebe und Bedarf greifen viele Frauen entweder auf das eine oder das andere zurück, manchmal auch auf eine Kombination beider.
Beide bestehen meist aus einer Kombination von Baumwolle, Kunststoffen und absorbierenden Materialien – Stoffe, die nicht biologisch abbaubar und nur schwer recyclebar sind.
Aufgrund ihrer geringen Größe und Materialbeschaffenheit sind diese Hygieneartikel für mechanische Sortieranlagen nicht trennbar, wodurch sie direkt als Restmüll behandelt werden.

Meine Wollke – Mehrweg-Slipeinlagen
Öko-Startup aus Lunz am See
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Mehr Informationen„Meine Wollke“-Produkte werden im eigenen Online-Shop, in verschiedenen Bio-Läden und bei Bipa zum Verkauf angeboten.
Die wiederverwendbaren Slipeinlagen eines Startups aus Lunz am See ist aus reiner Baumwolle und somit frei von Kunststoffen. Hergestellt werden die Slipeinlagen und Binden von GW St. Pölten, einem integrativen Betrieb, der Menschen mit physischen bzw. mentalen Einschränkungen einen Arbeitsplatz bietet. Somit sind die Produkte des Unternehmens nicht nur ökologisch, sondern auch sozial nachhaltig.
Menstruationstassen: Nachhaltige Lösung mit Herausforderungen
Menstruationstassen bestehen meist aus medizinischem Silikon und können jahrelang wiederverwendet werden. Sie erzeugen keinen Verpackungsmüll, benötigen keine zusätzlichen Materialien wie Applikatoren und reduzieren somit den Ressourcenverbrauch erheblich. Durch den sicheren Sitz und den Vakuumeffekt sind sie auslaufsicher und bieten hohen Tragekomfort. Außerdem müssen sie seltener geleert werden als Tampons gewechselt werden müssen.
Allerdings gibt es einige Herausforderungen: Die Handhabung erfordert etwas Übung, insbesondere das richtige Einsetzen und Entfernen. Zudem kann die Reinigung in öffentlichen Toiletten komplizierter sein, da ein Waschbecken für eine hygienische Reinigung erforderlich ist. Ein weiterer Punkt ist die mögliche Wechselwirkung mit bestimmten Verhütungsmitteln wie Spiralen, bei denen das Vakuum zu einer Verlagerung führen könnte.
Überblick der Vor- und Nachteile von Menstruationstassen
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einmalige Anschaffung, keine laufenden Kosten
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platzsparend, auslaufsicher und angenehm zu tragen
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umweltfreundlich durch mehrfaches Verwenden
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Können auch über 5 Std. (je nach Stärke der Periode) verwendet werden
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quasi unsichtbar (kein sichtbares Bändchen)
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können beim Schwimmen oder Baden verwendet werden
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lassen sich sehr gut reinigen
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Einsetzen und Ausleeren braucht ein wenig Übung
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Kann bei Verhütungsmitteln wie Spiralen oder Kettchen nicht verwendet werden
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An öffentlichen Toiletten ist Reinigen nicht optimal

Menstruationsscheiben: Eine weitere Alternative
Aus abfallwirtschaftlicher Sicht stellen Menstruationsscheiben eine sinnvolle Ergänzung zu Menstruationstassen dar. Ihre Wiederverwendbarkeit trägt erheblich zur Reduktion von Hygieneabfällen bei und entlastet die Umwelt. Ein langfristiger Wechsel von Einwegprodukten zu diesen Mehrweglösungen kann die Menge an nicht-recycelbarem Abfall drastisch verringern.
Überblick der Vor- und Nachteile von Menstruationsscheiben
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einmalige Anschaffung, keine laufenden Kosten
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platzsparend, auslaufsicher und angenehm zu tragen
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umweltfreundlich durch mehrfaches Verwenden
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können auch über 5 Std. (je nach Stärke der Periode) verwendet werden
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quasi unsichtbar (kein sichtbares Bändchen)
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können auch beim Schwimmen oder Baden verwendet werden
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lassen sich sehr gut reinigen
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Höhere Anschaffungskosten
Alternativen zu Binden: Periodenunterwäsche
Eine weitere umweltfreundliche Option sind Periodenunterhosen, die in verschiedenen Formen und Farben erhältlich sind. In diese Unterwäsche ist die Binde bereits integriert, was sie deutlich komfortabler macht als herkömmliche Binden. Sie liegen direkt an der Haut an und vermeiden ausgebeulte Stellen. Es gibt verschiedene Modelle mit unterschiedlichen Aufnahmestärken, und die Unterwäsche lässt sich nach Gebrauch in kaltem Wasser einweichen und dann mit der normalen Wäsche waschen. Nach dem Trocknen kann sie wiederverwendet werden.

Da Periodenunterwäsche bis zu mehreren Jahren haltbar ist, reduziert sie das Abfallaufkommen erheblich. Die Notwendigkeit für Einwegbinden oder Slipeinlagen entfällt, was eine direkte Entlastung für die Abfallwirtschaft bedeutet. Darüber hinaus führt der geringere Verbrauch an Wegwerfprodukten zu einer reduzierten Nachfrage nach Rohstoffen und minimiert den ökologischen Fußabdruck der Menstruationshygiene.
Vor- und Nachteile Periodenunterwäsche im Überblick
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Einmalige Anschaffung, keine laufenden Kosten
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Platzsparend auch für den Urlaub
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Auslaufischer für einen halben Tag
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Hoher Tragekomfort
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Umweltfreundlich durch mehrfaches Verwenden
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Gibt es in allen möglichen Formen und sehen aus wie normale Unterhosen
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Ideal zum Schlafen
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Es kann zur Geruchsentwicklung kommen
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Sind eher für mittlere – schwächere Tage geeignet
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Es gibt sehr große Qualitätsunterschiede je nach Produktionsfirma
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Sollten vor dem Waschen in kaltem Wasser eingeweicht werden
Abfallwirtschaftliche Vorteile von Mehrwegprodukten
Durch die Nutzung von Menstruationstassen und anderen wiederverwendbaren Hygieneartikeln kann der Abfall erheblich reduziert werden. Eine einzige Menstruationstasse ersetzt im Laufe ihrer Lebensdauer tausende Einwegprodukte, was nicht nur Restmüll spart, sondern auch die Kosten für Entsorgung und Verbrennung verringert. Weniger Müll bedeutet Umweltschonung in der Form von beispielsweise Ressourcenschonung und Reduktion von CO2-Emissionen. Zusätzlich kann durch Aufklärung über nachhaltige Alternativen und die Förderung von Mehrwegprodukten ein Bewusstseinswandel in der Gesellschaft erzielt werden. Eine nachhaltige Periodenversorgung trägt nicht nur zur Ressourcenschonung bei, sondern auch zu einer nachhaltigeren Abfallwirtschaft.
Fazit
Trotz der vielen umweltfreundlichen Alternativen greifen immer noch viele Menschen zu den klassischen Einwegprodukten. Doch egal, ob Tasse, Scheibe oder Unterwäsche – alle Mehrwegprodukte sind nicht nur umweltfreundlicher, sondern bieten auch mehr Komfort. Die Periode ist für viele eine körperliche Herausforderung, da sollte die Wahl der Hygieneprodukte zumindest so einfach wie möglich sein.